aktueller Spielbericht einer Mannschaft des SK Lauf

Sportklub Lauf Spielbericht

Mannschaft: 2. Mannschaft
Spieltag: 11. Spieltag
Gegner: TSV Lauf
SK Lauf II – TSV Lauf 4:1 (1:0)

TOP-Spielbericht von Anpfiff-Reporter Ralph Strobl

In beiden Vereinen bzw. Mannschaften gibt es genügend höherklassige Ansätze, so dass das Stadtderby zwischen dem SK Lauf II und dem TSV Lauf am Sonntagnachmittag auch kein normales Spitzenspiel in der Kreisklasse 4 Erlangen/Pegnitzgrund war. Das ausgewählte „Top-Spiel der Woche“ für anpfiff war interessant anzusehen und offenbarte auch die erwartete gewisse „Klasse“ auf beiden Seiten. Nur das Ergebnis täuscht über den Spielverlauf hinweg: Die Teufel-Truppe hätte in Führung gehen können, wurde aber letztendlich zu deutlich mit 4:1 „abgefertigt“. Vor dem Spiel gab es eine Überraschung für die Fans: Da Dominik Kaas mit der Bezirksligamannschaft zum zeitgleich stattfindenden Spiel nach Röttenbach fuhr und weder Benjamin Rapp noch Routinier Hans-Jürgen Rett (53) verfügbar waren, stellte sich der gelernte Stürmer und Trainer des SK Lauf II, Armin Kupfer (42), selbst als Torhüter auf. Diese Aufgabe hatte er letzte Saison schon drei Mal übernommen und erledigte auch diesen „Job“ wieder mit Bravour. Im bewährten 4-4-2-System liefen bei den Gastgebern diesmal sogar zwei Geburtstagskinder auf – Felix Steinbeck (links in der Abwehr-Viererkette) wurde 20, Kapitän und Arbeitsbiene im Mittelfeld, Michael Weninger, 22. Vom Stamm fehlte nur Michael Sperber (Urlaub). Co-Trainer Uwe Scharrer spielte wieder im Angriff neben dem Top-Torjäger der Liga, Stephan Giesbert, da Sven Rothhaar zur Zeit in der ersten Mannschaft gebraucht wird. „Wir haben ein Heimspiel und wollen dies auf jeden Fall gewinnen. Grundsätzlich wollen wir dem TSV unser Spiel aufzwingen. Der TSV Lauf ist aber eine der spielstärksten Mannschaften der Liga“, meinte Scharrer vor dem Spiel.

„Der SK Lauf II ist Favorit, aber wir haben eine Außenseiterchance. Ich wäre mit einem Punkt schon zufrieden“, sprach TSV-Trainer Herbert Teufel vor dem Anpfiff. An sich sei seine junge Mannschaft (Durchschnittsalter der Startelf am Sonntag war 22,5 Jahre) gut in Form, könne aber die im Training erarbeiteten Fähigkeiten im Spiel zu wenig umsetzen und produziere im Wettkampf zu viele individuelle Fehler. Deshalb freute es Teufel, dass er den zuletzt drei Mal fehlenden Christian Knell wieder in der Innenverteidigung aufbieten konnte und mit Alexander Raum (sieben Spiele/neun Tore) nur eine Spitze, dessen Vater Andreas Knell (43) auf der Bank als Ersatzspieler Platz nahm. Der beste TSV-Torschütze, Andreas Burkhardt, (neun Spiele/elf Tore) begann im linken Mittelfeld.

Kupfer glänzte in ungewohnter Position

Bei sonnigen Temperaturen am zweiten Sonntag im Oktober machte der TSV Lauf als Gast anfangs nicht den Eindruck, das Spiel großartig selbst gestalten zu wollen. Die TSV-Kicker zogen sich gleich in die eigene Hälfte zurück – im Fachjargon könnte man sagen, sie „standen tief“ – und überließen den Gastgebern viel Ballbesitz und Spielkontrolle. Der Gastgeber waren aber darauf eingestellt, als Heimelf die Initiative zu ergreifen, taten sich aber mit ihren beiden Stürmer Stephan Giebert (gegen Christian Knell) und Uwe Scharrer (gegen Thomas Meisinger) in der massiven TSV-Innenverteidigung schon schwer. Da kam gerade recht, dass in der elften Minute eine maßgerechte Linksflanke von Michael Kellner Uwe Scharrer am Fünfmeterraum erreichte und dieser den Ball über die Linie drückte: 1:0. Nun musste der TSV seine Igel-Taktik aufgeben und mehr nach vorne spielen, wobei Burkhardt mit einem 14-Meter-Schuss gleich SKL-Schlussmann Armin Kupfer zu einer Fußabwehr herausforderte (14.). Eine weitere Möglichkeit bot sich den Gästen nach einem SKL-Abspielfehler in der 27. Minute, als Alexander Raum (meistens gegen SKL-Innenverteidiger Markus Müller) auf Zuspiel von Tobias Schlösser frei vor Kupfer scheiterte. Interessant zu sehen war in dieser Phase Mitte der ersten Halbzeit, dass sich der TSV in der Offensive sichtbar mehr zutraute, der SKL bei eigenem Vorwärtsgang immer ruhig und geduldig seine Angriffe aufbaute. Zur Pause blieb es bei der knappen Führung des Favoriten in einem fairen, fast freundschaftlichen Vergleich ohne Hektik oder negative Emotionen, zumal es in den ersten 45 Minuten nur eine gelbe Karte gab. TSV verpasste Führung und kassierte noch drei Gegentore

In der Halbzeitpause gab es keine Auswechslungen auf beiden Seiten. Die Gastgeber vergaben in der 51. Minute eine gute Gelegenheit, die TSV-Keeper Manfred Beyer vereitelte. Kurz danach folgte auf einen ruhenden Ball der 1:1-Ausgleich: Von links segelte eine Freistoßflanke in den SKL-Strafraum und Michael Gruber bedankte sich für die Vorlage am Fünfmeterraum (52.). Die Gäste brachten drei Minuten später Christof Schmitt für Tobias Schlösser und der Faktor Spannung blieb nach rund einer Stunde Spielzeit weiterhin hoch. Die Teufel-Elf war nun der Führung nahe: Der im linken Mittelfeld stets anspielbare und passstarke Andreas Burkhardt setzte sich nach einem „Stockfehler“ seines Gegenspielers Michael Fischer durch, traf aber im Anschluss nur das Außennetz (62.). Sechs Minuten später hätte Alexander Raum – freistehend vor SKL-Torhüter Armin Kupfer – treffen müssen, doch der „Aushilfs-Keeper“ der Gastgeber klärte cool zur Ecke (68.). Das Auslassen bester Torchancen rächt sich auch in der zehnten Liga: In der 73. Minute versuchte es der SK Lauf II mit einem weiten Flankenball in den Strafraum, Uwe Scharrer stocherte vor dem herausstürzenden TSV-Torhüter Manfred Beyer nach dem Ball und lochte den Ball am Keeper vorbei ins Tor: 2:1. Der in der zweiten Halbzeit beiderseits nicht mehr so überzeugend auftretende Schiedsrichter hätte in dieser Szene auch auf gefährliches Spiel (Stürmerfoul) bei gestrecktem Fuß entscheiden können. Auf der anderen Seite haderten die Gäste mit einer Freistoßentscheidung genau auf der 16-Meter-Raum-Markierung – dort hätte der Tatort auch innerhalb sein können und es Elfmeter geben können.

Noch zwei "Tiefschläge"

In der 78. Minute beorderte TSV-Trainer Herbert Teufel als taktisches Mittel Andreas Burkhardt vom Mittelfeld in den Angriff als nominell zweiten Stürmer neben Alexander Raum. Doch die beiden Laufer Spitzen, die in den ersten zehn Spielen 20 der 24 TSV-Tore erzielten, blieben an diesem Tag ohne Torerfolg und konnten den ersehnten Ausgleich nicht erzielen. Vielmehr versetzten die vor dem Tor clevereren Gastgeber der während der gesamten Spielzeit in vielen Bereichen ebenbürtigen TSV-Elf noch zwei „Tiefschläge“ zum letztendlich zu hoch ausgefallenen 4:1. Beim 3:1 (86.) stieß Markus Hörburger in völlig ungefährlicher Position im rechten Teil des Strafraums seinen Gegenspieler um. Der Schiedsrichter beurteilte die Szene als zu hart mit Foul und „Gelb“ sowie Elfmeter, den Stephan Giebert mit seinem 13. Saisontor sicher verwandelte. In der dritten Nachspielminute passte Giesbert von der Torauslinie mit Übersicht auf den erst kurz vorher eingewechselten Patrick Pfister, der aus etwa sieben Metern mühelos zum 4:1 einschoss.

Fazit und Ausblick

Liest man das „nackte“ Ergebnis, könnte man meinen, das Spiel sei eine klare Sache gewesen. Dies war aber nicht der Fall, denn der TSV war ein mindestens gleichwertiger Gegner für den aktuellen Tabellenzweiten und Aufstiegsaspiranten SK Lauf II. Die spielstarke Teufel-Truppe zeigte zum wiederholten Male in dieser Saison Ansätze ihrer Qualitäten, „vergaß“ aber das Wichtigste beim Fußball – das Toreschießen. Nur wenn dieses Manko in den nächsten Spielen abgestellt wird, ist weiterhin ein Spitzenplatz in der Liga möglich. Ansonsten droht ein Abgleiten ins Tabellenmittelfeld. Der SK Lauf II verfügt über eine selbstbewusste junge Mannschaft (ergänzt mit einigen erfahrenen Kräften, wie zum Beispiel Roland Beck (29), vorher DJK Kersbach, seit vier Spielen beim SKL), die unbedingt in die Kreisliga aufsteigen will. Für die Kreisklasse ist die Bezirksligareserve des Sportklubs zu stark, eine Etage höher könnte die Mannschaft spielerisch schon mithalten. Da es nach elf Spieltagen auf einen Zweikampf mit dem SV Simonshofen um Platz Eins und Zwei hinausläuft, stellt sich nur die Frage, ob die Kupfer-Elf direkt den Sprung schafft oder als Zweiter via Relegation. Am nächsten Sonntag, 17. Oktober, um 15 Uhr gastiert der SK Lauf II beim Aufsteiger SV Bronn. Der TSV Lauf erwartet zur gleichen Zeit den ASV Pegnitz II.